Um Unfällen am Arbeitsplatz vorzubeugen, schulen Unternehmen ihre Mitarbeiter regelmäßig. Neben den Pflichtschulungen in Präsenz gibt es die Möglichkeit, Inhalte, die die Arbeitssicherheit betreffen, auch digital zu vermitteln. Digitale Schulungsformate erfüllen dabei nicht nur die gesetzliche Pflicht zur Unterweisung, sondern tragen auch tatsächlich dazu bei, Arbeitsunfälle zu vermeiden, das Sicherheitsbewusstsein zu stärken und eine nachhaltige Sicherheitskultur im Unternehmen zu etablieren.
Arbeitssicherheit – mehr als nur eine Vorschrift
Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Gesundheit von Mitarbeitenden zu erhalten, ist für Unternehmen (z. B. auf dem Bau, in der Produktion und Logistik) ein wichtiges Ziel. Aktuelle Unfallstatistiken in Deutschland zeigen, dass die Maßnahmen greifen, denn die Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle pro Jahr geht kontinuierlich zurück. In den letzten fünf Jahren sind diese um ca. 10 % zurückgegangen, was insgesamt auf verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und mehr Präventionsarbeit zurückzuführen ist. Besonders effektiv war der Pandemie-Effekt: 2020 gab es einen deutlichen Rückgang der Unfälle – ursächlich waren lange Lockdowns und die Pflicht zum Homeoffice. Trotzdem gilt: Jeder Unfall ist einer zu viel – nicht nur aus menschlicher Sicht, sondern auch wirtschaftlich. Lange Ausfallzeiten, Produktionsstopps, Krankheitskosten und höhere Beiträge zur Unfallversicherung können richtig teuer werden. Hinzu kommen oft Frust und Unsicherheit im Team, wenn Unfälle vermehrt auftreten. Wer als Unternehmen auf langfristigen Erfolg setzt, sollte das Thema Arbeitssicherheit ernst nehmen – nicht nur als Pflicht, sondern als festen Bestandteil der Unternehmenskultur.
Pflichtunterweisungen in der Praxis: Häufige Fehler und Risiken
Bei den Pflichtschulungen passieren in der Praxis manchmal Fehler. Etwa, wenn Schulungen schlecht konzipiert sind oder keinen Bezug zur realen Tätigkeit bzw. zu konkreten Gefährdungen haben. „Copy & Paste"-Unterweisungen oder standardisierte PowerPoints ohne Relevanz für Arbeitnehmer bringen nicht den gewünschten Lerneffekt. Das Gleiche gilt auch für Schulungen, die in unverständlichem Fachjargon verfasst, überfordernd, zu theoretisch oder allgemein schwer verständlich sind. Ohne praxisnahe Interaktionen und Wiederholungsmöglichkeiten werden Unterweisungen als lästige Pflicht erlebt, dienen aber kaum dazu, Arbeitsunfälle nachweislich zu reduzieren. Ist nach einer Unterweisung unklar, ob Inhalte wirklich verstanden wurden, entstehen weitere Risiken für Unternehmen. Keine oder unvollständig geführte Teilnehmerlisten, die als Nachweis für durchgeführte Pflichtschulungen dienen, können bei Audits und im Schadensfall zum Problem werden.
E-Learning als Schlüssel für eine neue Sicherheitskultur
Statt zeitaufwendiger Präsenzschulungen setzen heute immer mehr Unternehmen auf digitale Arbeitssicherheitsunterweisungen, die auch für Arbeitnehmer zahlreiche Vorteile bieten.
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Das sind die Vorteile von E-Learning-Schulungen zur Arbeitssicherheit:
- zeit- und ortsunabhängig durchführbar
- individualisierbar nach Zielgruppen (z. B. Azubis, neue Mitarbeitende, Führungskräfte, Büro- und Produktionsmitarbeitende)
- multimediale & interaktive Aufbereitung für nachhaltigen Lerneffekt (z. B. Videos, Animationen, Quizze und Fallbeispiele aus der Praxis)
- bei Bedarf jederzeit wiederholbar (z. B. für Onboarding neuer Mitarbeiter oder zur Auffrischung)
- langfristig niedrigere Kosten pro Teilnehmer
- Entlastung von Führungskräften und Fachkräften
- branchen- oder arbeitsplatzspezifische Module, auch mehrsprachig
- interaktive Lernkontrollen und Feedbackfunktionen
- praxisnahe Szenarien und intuitive Oberfläche (z. B. UNIVADO-Lernmodule), anpassbar an Corporate Design, DSGVO-konform
So steigern Unternehmen die Akzeptanz von Sicherheitsunterweisungen
Damit Sicherheitsunterweisungen bei Mitarbeitenden besser ankommen, sollten diese so ansprechend und spannend wie möglich sein. Mit einem durchdachten Storytelling, kurzen Modulen, praxisnahen, realen Fallbeispielen und spielerischen Formaten (Quiz, etc.) lassen sich Inhalte oft schneller und nachhaltiger vermitteln als mit langweiligen Vorträgen in klassischen Schulungen. Auch Gamification-Elemente mit Fortschrittsbalken und kleinen Belohnungen zwischendurch lassen sich einsetzen, um die Motivation zu steigern.
Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und sind dafür verantwortlich, dass Schulungsinhalte regelmäßig vermittelt werden. Das klappt, indem sie die Teilnahme an Schulungen aktiv einfordern, diese schon bei der Einstellung neuer Mitarbeitender fest in den Onboarding-Prozess verankern, jährlich Inhalte zur Arbeitssicherheit immer wieder auffrischen und die Einhaltung von Regeln im Alltag abfragen bzw. kontrollieren. Sinnvoll sind jährliche Wiederholungen mit Erinnerungsfunktion, um keine wichtigen Schulungen zu verpassen.
Checkliste: So gelingt die digitale Arbeitssicherheitsunterweisung
Eine gute digitale Sicherheitsunterweisung ist mehr als ein Pflichtprogramm – sie muss verständlich, alltagstauglich und motivierend sein. Wichtig ist, dass die rechtlichen Grundlagen eingehalten werden. Laut § 12 ArbSchG besteht eine Unterweisungspflicht, und die DGUV Vorschrift 1 regelt Verantwortlichkeiten und Dokumentation. Auch digitale Nachweise müssen dabei den Anforderungen entsprechen.
Didaktisch gilt: Weniger ist mehr. Kurze, klar strukturierte Module von maximal 10 bis 15 Minuten helfen, die Aufmerksamkeit zu halten. Inhalte sollten mit Bildern, Videos und Infografiken unterstützt werden. Eine kleine Lernzielkontrolle mit verständlichen Fragen sorgt dafür, dass das Gelernte auch wirklich sitzt.
Für die Umsetzung eignen sich Plattformen wie UNIVADO. Viele Unternehmen binden Schulungen auch direkt ins Intranet oder Microsoft Teams ein. Ein großer Pluspunkt: Der Fortschritt lässt sich einfach tracken – praktisch für HR und Compliance. So wird aus einer Pflicht eine praxisnahe und nachhaltige Maßnahme.
Häufig gestellte Fragen
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Nein, das reicht nicht. Die Unterweisung muss regelmäßig wiederholt werden – mindestens einmal im Jahr. Wenn jemand neue Aufgaben übernimmt oder sich etwas am Arbeitsplatz ändert, muss auch früher unterwiesen werden. Nur so bleiben alle auf dem aktuellen Stand.
Nicht immer. Digitale Schulungen sind eine gute Ergänzung und helfen, Wissen zu vermitteln. Aber wenn es um gefährliche Tätigkeiten geht, reicht das nicht – da ist eine persönliche Einweisung vor Ort Pflicht. Sicherheit geht einfach vor, das gilt vor allem bei speziellen Tätigkeiten mit erhöhtem Gefährdungspotenzial.
Dann kann es richtig teuer werden. Passiert ein Unfall und es gibt keine Nachweise, drohen Bußgelder und Probleme für die Vorgesetzten. Auch die Unfallversicherung kann Geld zurückfordern. Deshalb ist es wichtig, alles ordentlich zu dokumentieren. Bei Unfällen oder Prüfungen drohen Bußgelder, Haftung für Führungskräfte und Regressforderungen der Unfallversicherung.